ADS / ADHS?

Was ist ADS / ADHS?

Die Abkürzung ADS/ADHS bezeichnet eine so genannte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Dahinter verbirgt sich eine er häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Man nimmt an, das etwa 2 bis 6% aller Kinder und Jugendlichen unter krankhaften Störungen der Aufmerksamkeit und an motorischer Unruhe leiden.

 

Wodurch äußert sich ADS/ADHS?

Die Kernsymptome von ADS/ADHS sind:

  1. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsbeständigkeit
  2. Impulsivität
  3. Hyperaktivität

Hauptsächlich werden die Erscheinungsbilder von ADS in 3 Hauptgruppen unterteilt:

  1. ADS, kombinierter Typ (häufigste Erscheinungsform mit allen 3 Kernsymptomen im Vordergrund)
  2. ADS, vorwiegend unaufmerksamer Typ (entspricht der Diagnose “ADS ohne Hyperaktivität”)
  3. ADS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ

Um die vorgenannten drei Kernsymptome ranken sich über 100 Einzelsymptome, die in unterschiedlich starken Ausprägungen auftreten können, aber i.d.R. nicht alle gleichzeitig vorhanden sind.
Die drei Kernsymptome von ADS/ADHS können durch folgende Verhaltensweisen und Merkmale zum Ausdruck kommen:

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsunbeständigkeit
  • leicht ablenkbar
  • wenig Ausdauer bei Arbeit und Spiel
  • fängt alles an, bringt nichts zu Ende
  • hat Schwierigkeiten, Anweisungen zu befolgen
  • viele Flüchtigkeitsfehler bei Schularbeiten
  • kann Hausaufgaben nicht in angemessener Zeit erledigen (“tägliches Drama bei den Hausaufgaben”)
  • Probleme beim Organisieren von Aufgaben und Aktivitäten
  • oft vergesslich; verliert häufig Sachen, die für Aufgaben und Aktivitäten benötigt werden
  • Impulsivität
  • unvorhersehbares Verhalten, faßt einen Entschluss und führt ihn blitzschnell aus, ohne an die Folgen für sich und andere zu denken
  • platzt in der Klasse mit der Antwort heraus, bevor die Frage vollständig gestellt wurde; wartet beim Strecken nicht, bis es aufgerufen wird
  • platzt in das Spiel anderer Kinder hinein
  • mischt sich nachhaltig und störend in Erwachsenengespräche ein
  • ständiges Streben nach sofortiger Belohnung und sofortiger Bedürfnisbefriedigung
  • kann nicht warten, bis es an der Reihe ist
  • achtet nicht auf Gefahren für sich und andere
  • generelle Probleme bei der Steuerung des eigenen Verhaltens zu Hause und in der Schule
  • Probleme mit der situationsangepassten Selbstdarstellung
  • Hyperaktivität
  • zappelig, immer in Bewegung
  • kann nicht still sitzen, verlässt häufig den Platz
  • ruhelos, rennt ständig umher; exzessiver Kletterdrang; redet oft übermäßig viel
  • fällt beim Spielen mit anderen durch übermäßige Lautstärke auf

 

Symptome

Folgende altersunabhängige Merkmale sind immer vorhanden:

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung
  • Störung der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung
  • Störung der Gedächtnisbildung (=Abspeicherung)

Die folgenden Symptome können, müssen aber nicht, immer auftreten

  • Motorische Hyperaktivität
  • Dauernde, eventuell auch nur innere Rastlosigkeit, ziellose Hyperaktivität, kein Stillsitzen, andauernde Zappeligkeit, eventuell verstärkter Rededrang, Nägelknabbern, Bemalen von Hefträndern, Beknabbern von Bleistiften usw.
  • Impulsivität
  • Unvorhersehbares, unberechenbares Verhalten (Unfallgefahr!)
  • Erregbarkeit, Irritierbarkeit
  • Frustationsschwelle sehr niedrig, starke Stimmungsschwankungen, Empfindlichkeit gegenüber Kritik, rasches Weinen, Wutausbrüche, Aggressivität
  • mangelhafte emotionale Steuerung
  • zunehmende Selbstwertzerstörung, fehlendes oder übersteigertes Einfühlungsvermögen, mangelndes Realitätsgefühl, Mutlosigkeit, Verleugnung von Schwierigkeiten
  • dissoziales Verhalten
  • Außenseiter, wenig Freunde, Streitsüchtigkeit, Schlagen und Raufen, Klassenclown